Der Wuppertaler Abgeordnete Dr. Erwin Finkentey beschreibt die deprimierende Wohnungsnot in der Stadt:
„Wer durch die Straßen unserer Stadt geht und die Ruinen betrachtet, wird meist die grenzenlose Not, das unbeschreibliche Wohnungselend der Menschen, die in behelfsmäßig errichteten Keller- , Mauer- oder Holzverschlägen hausen, nicht bemerken. […] Der Eingeweihte weiß von wassertriefenden Wänden, eiskalten, nassen Steinböden, dunklen, kalten, feuchten Räumen, von dünnen Holz- oder Pappverschlägen, die keinerlei Schutz gegen die Kälte und Unbilden unseres Klimas bilden. […] Wer weiß denn, daß dies die Vernichtung alles menschenwürdigen Lebens bedeutet, daß unter diesen Zuständen Hygiene und Sittlichkeit fremde Begriffe werden müssen […]? Hier kann nur eins leben, graue, düstere Hoffnungslosigkeit.“
Schön, Stephan [Hg]: Wuppertal im Kampf gegen die Not, Wuppertal 1947, S.28.