„Die Durchschnittslöhne [in Elberfeld] sind folgende: Männliche Arbeiter 24 Mark pro Woche, männliche Zurichter von Webstühlen 27 Mark pro Woche. Mechaniker, die Reparaturen ausführen, 24 Mark pro Woche. Junge Frauen im Alter von über 16 Jahren, die als Spulmädchen, weibliche Zurichter und Weberinnen beschäftigt sind, verdienen zwischen 14 und 15 Mark die Woche. Jungen (unter 16) erhalten geringfügig weniger. Alle Industriezweige blühen, die Löhne sind in den letzten zehn Jahren um 26% angestiegen [..] Die Höhe der Miete ist angemessen: […] drei Räume mit Küche kosten durchschnittlich vier Mark pro Woche.[…]Wir nahmen in den Schaufenstern, die gut beleuchtet sind, die folgenden Artikel und Preise zur Kenntnis: Schuhe pro Paar 5- 14,50 Mark; Kleidung (ganze Anzüge) von 18-50 Mark; Hüte -aus England importiert- 3-4,50 Mark; Mützen 0,50-2,50 Mark; Strümpfe und Socken von 0,80 Mark das Paar aufwärts; Kragen, Hemden und Krawatten: Preise wie in England […]
Eier, 14 Stück, für 0,50 Mark; Speck pro Pfund 0,70-0,95 Mark; Schweinefleisch pro Pfund 0,75-0,95 Mark, […] Butter 1,00-1,25 Mark das Pfund. Weizenbrot wird in Form von Brötchen angeboten, ähnlich jenen, die in unseren Restaurants erhältlich sind, und es ist nicht teurer als in England. Graubrot, das aus einer Mischung von Roggen und Weizen besteht, erfreut sich einer weit über der für Weizenbrot liegenden Popularität und ist äußerst schmackhaft und zufriedenstellend; es ist billig, in vielen Fällen billiger als unser normales englisches Alltagsbrot; da ich es regelmäßig gegessen habe, kann ich seine Bekömmlickeit bezeugen.“
John T.Catterall war am 24.März 1910 in Elberfeld.
entnommen aus: Jürgen Reulecke, Bergische Miniaturen. Geschichte und Erfahrungen, hrsg. von Stephen Pielhoff, Essen 2010, S.234f.