Antrag des Lehrers Hubert Ulrich von der katholischen Schule in Elberfeld an die Kurfürstliche Schulkommission in Düsseldorf
StA Wuppertal L I 129
entnommen aus: Entnommen aus: Tania Ünlüdag, Historische Texte aus dem Wupperthale. Quellen zur Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts, Wuppertal 1989
4. Dezember 1805
Ich hab zwar gleich Anfangs gesucht, die hiesigen Schüler, deren Anzahl itzt 59 beträgt, in gehörige Classen abzutheilen; allein die innere Einrichtung des Schulzimmers ist nicht geeignet, diese Abtheilungen gehörig beobachten zu können, weil 5 alte niedrige Bänke, 1 Schreibbank und 2 baufällige und wankende Tische das ganze Geräthe des Schulzimmers ausmachen, deren Anzahl zu gering ist, indem die Kinder allzugedrängt sitzen müßen; auch gestattet deren Stand nicht, die Kinder alle beobachten zu können, welches doch hie um desto nothwendiger ist; weil die hiesige Jugend wider mein Erwarten sehr ausgelassen und ungesittet ist, und an gar keine Ordnung gewohnt war, die ich auch nicht einführen und beobachten kann, wenn mir vor allem die höchstnöthige Schulbanke nicht angeschafft werden; Ich hab mit einem hiesigen Schreiner gesprochen, der sich erboth, die größere doppelte Bänke per Fuß für 1 Reichstaler zu verfertigen: Ich bitte daher mir baldigst die nöthige Bänke verfertigen zu lassen, indem die Zahl der Schüler sich täglich vermehrt, ich aber keinen Platz mehr für selbige habe. Ich bleibe mit tiefester Ehrfurcht
Der Churfürstlichen Schulcommission
Demütigster
H. Ulrich Lehrer zu Elberfeld!